Bhutan Discover
Bhutan Discover ein Produkt von Sommer Fernreisen - seit 1987

Dr. Andreas von Heßberg

Geoökologe, Reisebuchautor und Reiseführer für Sommer Fernreisen

Andreas von Heßberg studierte in Bayreuth Physik und Geoökologie und promovierte in 2003 über Vegetationsdynamik an renaturierten Flussufern. Derzeit arbeitet Andreas als promovierter Geoökologe an der Universität Bayreuth (Fachbereich Störungsökologie) und zusätzlich als Gutachter, Reisejournalist und Reiseleiter.

Seine Begeisterung für Reisen und fremde Länder begann bereits in seiner Jugend und hielt bis heute an. Er unternahm zahlreiche Reisen, Expeditionen und war mit dem Fahrrad in fernen Ländern unterwegs. Auf diese Art lernte er verschiedene Länder besonders gut kennen und sammelte unter anderem Informationen, die er als Reisejournalist aufbereitete.

Andreas ist der Autor des deutschsprachigen Reiseführers Bhutan: Unterwegs im Himalaya-Königreich des Trescher Verlags.

Reiseführer Bhutan

Als erfahrener Bhutankenner war Andreas bereits als Reiseleiter für uns tätig. Er betreute unsere Kunden während einer Bhutanreise erstklassig und brachte ihnen das einzigartige Land Bhutan näher. Nicht verwunderlich also, dass es im Herbst wieder eine Reise mit Andreas als Reiseleiter geben wird.

Reise mit Andreas von Heßberg

 

Lesen Sie folgendes Interview mit Andreas von Heßberg und lernen Sie ihn und seine Aktivitäten besser kennen.

Interview mit Andreas von Heßberg

Wann hat Sie die Reiselust gepackt und was war Ihre erste große Tour?

Reiselust (jenseits der Touren mit den Eltern): wie ich mein erstes reisetaugliches Fahrrad bekam und damit auch neue Freiheitsgrade ausprobieren konnte. Also als 15jähriger eine dreitägige Radtour durch Oberfranken. Das war für mich damals richtig „groß“. Dann steigerte sich das Ganze, bis ich als Abiturient eine 6wöchige Radtour nach Nord-Norwegen machte. Als 25jähriger kam die erste Expeditionstour (nach Grönland) und als 29jähriger schaffte ich es erstmals, 3 Monate on tour zu verbringen (wieder in Grönland – dieses Mal im Winter). Also ist der zweite Teil der Frage erstmal mit einer Gegenfrage zu beantworten: „was ist groß?“

 

Welche Reisen haben Sie in den letzten Jahren unternommen?

Bhutan, Kamtschatka, Nord-Peru, Marokko, Baikal im Winter, Kanarische Inseln, rumänische Karpaten …..

 

Worum geht es Ihnen beim Reisen?

  • Land und Leute: 40%
  • Botanik: 20%
  • sportliche Ambitionen: 20%
  • Fotografie und Filmen: 20%

 

Wie entstand die Idee mit dem Fahrrad durch ferne Länder zu fahren und wie bereitet man sich auf solche Abenteuer vor?

Man bereitet sich für eine Radtour in fernen Ländern nicht großartig vor – man wächst da rein (siehe oben). Die wichtigste Antriebsfeder ist die Neugierde und die sportliche Ambition – denn bequem sind meine Touren (mit bike, zu Fuß, auf dem Pferd, etc. nie gewesen). Das Fahrrad ist Mittel zum Zweck (so wie das Pferd oder die Trekkingschuhe). Ich will also nicht sagen, ich reise durch ferne Länder, weil ich gerne Fahrrad fahre (und in Deutschland schon alles kenne …). Das Fahrrad als Reisemittel besitzt einen Freiheitsgrad, den motorisierte Fahrzeuge eben nicht haben (Nähe zu Land und Leuten mit allen Sinnen; angemessene Reisegeschwindigkeit für eine menschliche Aufnahmefähigkeit und trotzdem gute Distanzbewältigung; billig). Zur Vorbereitung gehört natürlich eine gute Ausrüstung (und bei Expeditionen auch Proviantplan und medizinische Versorgung). Das muss man bestens beherrschen – aber dann arbeitet man mit einer Routine, die ich mit dem Schreiben eines großen Monats-Einkaufszettels für den Supermarkt vergleiche.

 

Sie haben ja bereits mehrere Reiseführer geschrieben u.a. einen für Bhutan? Dies ist sicherlich ein zeitintensives Unterfangen. Wie recherchieren Sie die Daten?

Daten werden vor Ort und in der vorhandenen Literatur (inkl. Internet) recherchiert. Außerdem versuche ich immer guten Kontakt zu Leuten vor Ort aufzubauen, die mir auch mal mit schwierigen Fragen aushelfen können. Auch hier bekommt man Routine. Für den Bhutan-Reiseführer habe ich 3 Monate am Schreibtisch und 6 Wochen vor Ort verbracht – das nenne ich doch recht effizient, oder?

 

Was macht Ihrer Meinung nach den besonderen Reiz von Bhutan aus?

Die Kleinheit (passender als das Wort „Größe“) des Landes und damit

  • Übersichtlichkeit über alles (von der Geschichte bis zu botanischen Artenlisten),
  • der Stolz und zugleich die Freundlichkeit der Einheimischen,
  • das gute Essen,
  • die gelebte buddhistische Kultur (bin Atheist aber ich sehe, was die Han-Chinesen in Tibet gerade vernichten … war schon 8mal in Tibet),
  • die Naturverbundenheit und die konsequente Politik des Erhaltens von Kultur und Natur (geht in einer so kleinen konstitutionellen Monarchie ja auch viel einfacher).

 

Welche „Geheimtipps“ haben Sie für Bhutan und was sollte man in Bhutan auf keinen Fall verpassen?

Geheimtipps verrate ich nur sehr ungern – dann sind sie nämlich keine mehr. Aber unbedingt gesehen haben muss man

  • die Rhododendronblüte im April/Mai,
  • die diversen sehr alten oder architektonisch interessanten Klöster, Tempel oder Dzongs,
  • die Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft der Landbevölkerung,
  • wenigstens eines der Tsechu (Klosterfeste),
  • die subtropische Himalaya-Zone im südlichen Bhutan.

 

Was war Ihr schönstes Erlebnis in Bhutan?

  • Mit dem Fahrrad 95 km bergab zu rasen,
  • von Einheimischen zum Essen eingeladen zu werden,
  • von Mönchen ins Kloster eingeladen und herumgeführt zu werden,
  • Leute auf der Straße zu treffen und mit denen über Deutschland und die Welt zu quatschen,
  • von einem Lehrer in eine Schule und den Unterricht eingeladen zu werden.

 

Was ist das Besondere der November-Reise nach Bhutan und Sikkim mit Sommer Fernreisen?

Nun, Bhutan ist bekanntermaßen kein kostengünstiges Reiseland und daher bietet es sich an, in den zur Verfügung stehenden Tagen ein möglichst kompaktes Kulturprogramm anzubieten. Das setzt aber voraus, dass nicht nur alles perfekt organisiert ist, sondern dass auch ein fähiges Team vor Ort arbeitet. Denn diese wertvollen Urlaubstage sollen jedem Reisenden möglichst lange im Alltag nachwirken. Sommer Fernreisen hat für die November-Reise daher mich als Autor des Bhutan-Reiseführers engagiert. Zudem arbeite ich vor Ort mit Samdrup, dem wohl kompetentesten und einfühlsamsten bhutanischen Reiseführer, den ich kenne. Jede/r Teilnehmer/in kann sich sicher sein, dass zwei solche guten Bhutan-Spürnasen auch viele Besonderheiten jenseits des ausgeschriebenen Programms ausfindig machen und daher die Tage in Bhutan zu unvergesslichen Momenten werden lassen.

Wir besuchen auf dieser Reise zudem das Kranichfestivel im Phobjika Tal. Mit dem Familien- und Gesellschaftsfest wird die Ankunft der Schwarzhalskraniche gefeiert, die zum Überwintern ins Tal kommen. Lokale Organisationen organisieren das Festival, bei dem verschiedenen Gruppen, Mönche und Schulkinder Volkslieder, Maskentänze oder andere kulturelle Programme vorführen.

Ja, und wenn man schon eh in der Region ist, sollte man sich auch die Region Sikkim noch anschauen, die stark vom tibetischen Buddhismus geprägt ist. Nachdem Tibet traurigerweise von den Chinesen besetzt ist und die dortige Kultur stark an die Wand gefahren wird, kann man bei der Kombination Sikkim-Bhutan eine exzellente Alternative zum Shangri La ("dem Paradies hinter den hohen Bergen") erleben. Mehr buddhistische Kultur und Landschaftsgenuss geht nicht mehr!"

 

Welche Länder haben Sie bisher am meisten beeindruckt und warum?

Mongolei, Grönland, Tibet, Bhutan, Zentral-Australien.

Warum: Abgeschiedenheit von Touristenpfaden und Nähe zu Land und Leuten … und deren Gastfreundschaft.

 

Gab es auch schlechte Erfahrungen/Erlebnisse auf Ihren Reisen?

Keine, an denen ich nicht selbst Schuld war.

 

Was haben Sie auf Ihren Reisen über sich selbst gelernt?

Oh je – solche Fragen liebe ich am meisten …. Ich würde sagen, dass ich gelernt habe, weiter neugierig zu sein – also für jede Region und jedes Land und jede Kultur mir meine Neugierde zu erhalten. 50% der Reisenden (das habe ich nach 14 Jahren als Reiseleiter gemerkt) (be)nutzen eine Reise und damit das bereiste Land als Kulisse zur Bewältigung ihrer Alltagsprobleme. Ist hart ausgedrückt, aber leider wahr. Ohne (oder fast keine) Neugierde, nur zum „Dagewesensein“ oder zum Fotografieren.

Was ich noch gelernt habe: ein riesigen Berg an Know-how über Ausrüstung, Verhalten, Ernährung, Organisation und Menschenführung. Na, und nicht zuletzt meinen eigenen Körper als Agens des Vorankommens meines Geistes/Neugierde. Input = output. Umso mehr ich weiß, wie mein Körper bis ins letzte Detail funktioniert (jetzt mal nicht auf der medizisch-chemischen Ebene, sondern auf der physiologischen-mutualistischen Ebene), umso mehr kann ich ihn auch fordern und nutzen, um meine Ziele als neugieriger und umtriebiger Geist zu befriedigen. Hmmmm – die Antwort ist jetzt doch etwas philosophisch geworden, wie ich anfangs befürchtet hatte ;-)

 

Wohin werden Sie als nächstes reisen und welche Reiseziele wollen Sie unbedingt noch sehen?

Wie jedes Jahr mit der Familie auf eine Kanaren-Insel (Strand und Botanik im Landesinneren). Im November als Reiseleiter für Sommer Fernreisen wieder nach Sikkim und Bhutan. Vielleicht im Sommer eine erste Radtour mit der Tochter im Anhänger (sie ist dann 4) – vielleicht an der Ostseeküste Polens entlang. Keine ambitionierten Expeditionen momentan.

 

 

Vielen Dank!


Wollen Sie mit Andreas von Heßberg durch Sikkim, Darjeeling und Bhutan reisen?

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