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Nachhaltigkeit in Bhutan

Jahrzehnte bevor Nachhaltigkeit ein brandaktuelles global diskutiertes Thema wurde, legte Bhutans vierter König Jigme Singye Wangchuck bereits den Grundstein in seinem Land für eine Lebensweise, die im Einklang mit der Natur und dem Wohlbefinden der Menschen steht. Anfang der 1970er verbreitete Wangchuk erstmals die Idee des Bruttonationalglücks (BNG), einer sozial- und umweltverträglichen Alternative zum rein kapitalistischen Bruttonationaleinkommen (BNE). Das Prinzip des BNG geht davon aus, dass echtes Wachstum nur möglich ist, wenn der Mensch und sein Wohlbefinden, die Natur und die Erhaltung ihrer Ressourcen sowie eine gerechte, demokratische und korruptionsfreie Staatsführung in Einklang gebracht werden.

Dieser Leitsatz wird in dem kleinen Königreich Bhutan eifrig umgesetzt und eröffnet dem Land eine viel offenere Herangehensweise an Nachhaltigkeit als es in Staaten mit Industrielobbyismus möglich ist. In der Verfassung von Bhutan findet sich beispielsweise ein Artikel, welcher besagt, dass ständig mindestens 60% des Staatsgebietes mit Wald bedeckt sein muss. Dies dient unter anderem auch dem Ziel klimaneutral zu wirtschaften. Bhutan will nur in etwa soviel CO2 jährlich ausstoßen, wie seine Pflanzenwelt fähig ist zu absorbieren. Demzufolge verpflichtet sich Bhutan seit 2010 in seinen neuen Richtlinien zur wirtschaftlichen Entwicklung, die Zahl von umweltverschmutzenden Fabriken in Grenzen zu halten. Vielmehr möchte sich das Königreich zukünftig als Agrarstaat etablieren. Auch in diesem Punkt denkt die Regierung voraus: Bhutan will bald ein Gesetz verabschieden, das landwirtschaftlichen Anbau nur mit organischen und natürlichen Düngemitteln erlaubt. Pestizide und künstliche Wachstumsbeschleuniger sollen verboten werden. Tritt diese Verordnung in Kraft, wird Bhutan das erste Land der Welt sein, das auf rein ökologische Anbautechniken setzt.

Auch in der Energiepolitik treibt Bhutan seine Nachhaltigkeitsziele voran. Die Lage des Königreichs im Himalayagebirge bietet sich dank der vielen Höhenunterschiede für Energiegewinnung durch Wasserkraftwerke an. Während der Westen Bhutans durch Wasserkraft gewonnenen Strom nach Indien exportiert, erhält der östliche Teil Bhutans vor allem in den Wintermonaten Energie aus Indien. Allerdings sind zusätzliche Stauwerke sowie landesweite Stromtrassen im Bau und in Planung, die Bhutan in naher Zukunft unabhängig von Energieimporten machen werden und dem Land somit eine hundert Prozent saubere Energieversorgung gewährleisten.

Nicht zuletzt gestaltet Bhutan den Tourismus nachhaltig und umweltverträglich. Deshalb verlangt das nationale Gesetz eine vorab gebuchte Tour mit Reiseführer. So wird sichergestellt, dass die Reise ein wunderbares Erlebnis wird und darüber hinaus auch noch darauf geachtet wird, Flora und Fauna zu schützen und die Kultur der einheimischen Bevölkerung zu wahren. Bei jeder Bhutanreise wird außerdem ein Teil des Geldes für die landesweit kostenlose medizinische Versorgung der Bürger verwendet. In Zukunft will Bhutan weitere Nationalparks erschließen und vor allem Naturliebhabern noch mehr Möglichkeiten bieten. So werden in den nächsten Jahre zusätzliche Wanderpfade geschaffen und Lodges errichtet.

Für diese ressourcenschonende und nachhaltige Politik wird Bhutan international viel beachtet. Im Jahr 2011 wurde das BNG sogar in einer UNO-Resolution verabschiedet und als lohnenswertes Konzept gewürdigt. Auch im Deutschen Bundestag war von 2011 bis 2013 eine Enquete-Kommission zum Thema „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ tätig, die sich mit Alternativen zum BNE beschäftigte und sich an Teile des BNG anlehnte. In Zeiten von immer größerer Verschmutzung unseres Planeten gibt Bhutan somit eine kluge und durchdachte Richtung für eine soziale und ökologisch verträgliche Lebensweise vor, welche als gutes Beispiel für weitere Staaten dienen sollte.

(Quellen: Sustainable Development online; The Guardian online; Mtn Forum online)

 Bei unseren Bhutan Reisen setzen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit