Besiedelung von Bhutan
Die Besiedelung von Bhutan begann etwa 2000 v. Christus. Archäologische Funde wie Steinwerkzeuge, Waffen und Megalithen, die rituellen Zwecken dienten, deuten auf diesen Zeitraum hin. Die Informationen über die Frühgeschichte Bhutans bestehen hauptsächlich aus Legenden, Erzählungen oder den Berichten der britischen Entdeckungsreisen im 18. Jahrhundert. Erst ab dem 16. Jahrhundert ist die Geschichte Bhutans dokumentiert.
Herkunft und Bedeutung des Namens
Erste britische Reisende brachten diesen Namen mit, welcher sich vom Sanskrit-Wort "Bhot-anta", (Bhot = Tibet, anta = das Ende), also "das Ende Tibets", ableiten soll. Die Bhutaner selbst bezeichnen ihr Land schon seit jeher als "Druk-Yul" – Land des Donnerdrachens. Die genaue Herkunft und Bedeutung des Namens ist aber ungewiss.
Begründung des Buddhismus
Im 8. Jahrhundert fand eines der wichtigsten Ereignisse der Geschichte von Bhutan statt – die Ankunft von Padmasambhava, dem Guru Rinpoche, der Begründer des Buddhismus in Bhutan. Er löste die bisher herrschende Bon-Religion durch den Mahayana-Buddhismus ab.
Entwicklung einer einheitlichen Nationalität
Bhutan bestand bisher aus vielen kleinen Fürstentümern, fast jedes größere Tal hatte ein eigenes Fürstentum. Die Einigung Bhutans wurde im 17. Jahrhundert durch Ngawang Namgyal eingeleitet. Er begründete die Idee einer nationalen Identität und legte den Grundstein zur heutigen bhutanischen Gesellschaft. Er begann mit dem Aufbau einer einheitlichen Machtstruktur des Landes, gründete Dzongs (Klosterburgen) und etablierte die Druk-Pa-Kagyü-Schule, eine der bedeutendsten Schulen des tibetischen Buddhismus. Es wurden die Tsechus (Klosterfeste) eingeführt und ein Rechtskodex geschaffen, der die Beziehung zwischen Klöstern und dem Bauernvolk regelte. Jedoch hatte Ngawang Namgyal mit Rivalen zu kämpfen. Es gelang ihm aber, sein Einigungswerk in der "Schlacht der fünf Lamas", über eine tibetische Streitmacht sowie deren verbündeten Bhutanern zu vollenden. Nach diesem großen Sieg nahm Ngawang Namgyal den Titel des "Shabdrung" an, was "kostbares Juwel, vor dessen Füße man sich wirft" bedeutet. Shabdrung Ngawang Namgyal zog sich in den Punakha Dzong zurück und verstarb dort. Sein Tod wurde über 50 Jahre geheim gehalten, um die Stabilität des Landes nicht zu gefährden. Es wurde verbreitet, dass sich der Shabdrung aus religiösen Gründen zurückgezogen hat. Noch heute liegt der versiegelte Sarg im Punakha Dzong, außer dem König haben noch zwei der Lamas Zutritt.
Entwicklung des heutigen Bhutans
Im Jahre 1907 wurde die absolute Erbmonarchie unter Führung der Wangchuck-Familie gegründet, welche den Beginn der modernen Geschichte Bhutans markiert. Der Herrscher trägt von da an den Titel Druk Gyalpo (Drachenkönig).
Erster König Bhutans war Druk Gyalpo Ugyen Wangchuck, sein ältester Sohn Jigme Wangchuck regierte als zweiter Drachenkönig von 1926 - 1952.
Ab März 1952 regierte Jigme Dorje Wangchuck, welcher als König der Modernisierung seines Landes gilt. Unter seiner Regentschaft wurde ein kostenloses Schulsystem eingeführt, der Straßenbau im Land wurde aufgenommen und Bhutan wurde 1971 UNO-Mitglied. Der dritte König ließ zudem nördlich der Hauptstadt Thimphu den königlichen Dechencholing-Palast, den offiziellen Hauptpalast Bhutans, errichten.
Im Jahr 1972 bestieg Kronprinz Jigme Singye Wangchuck, welcher mit vier Schwestern verheiratet ist, den Thron und gab das Amt Ende 2006 ab.
Seit dem 9. Dezember 2006 bis heute wird Bhutan von Jigme Khesar Namgyel Wangchuck, dem ältesten Sohn Jigme Singye Wangchucks, regiert.
Unser Tipp:
Lernen Sie Vergangenheit und Gegenwart des Landes auf einer spannenden Reise nach Bhutan kennen